Am Samstag, den 3. September 2022 trafen sich auf Einladung des JGHV Landesverbandes Rheinland-Pfalz 24 Jägerinnen und Jäger im Gemeindehaus in Schlierschied im Hunsrück. Sie wollten vom Lehrgangsleiter und langjährigen anerkannten Nachsucheführer Reinhard Scherr mehr darüber erfahren, wie es dem Wild ergeht, wenn der Schuss nicht dort sitzt, wo sie hingezielt hatten. Schmerzen und Leid des beschossenen Stückes sind unweigerlich die Folge, so Scherr, und weiter: „Dieses Leid so kurz wie möglich zu halten seien nicht nur waidgerecht, sondern tierschutzkonforme Pflicht jeder Waidfrau und -mannes.“

Gebrächschüsse, Laufschüsse, Waidwundschüsse und Schüsse mit unpassender Munition sind nur einige Beispiele aus seinem großem Erfahrungsschatz, die lange und aufwändige Nachsuchen zur Folge haben können. Und – die Pflicht des Schützen, diese Fehlschüsse zu verhindern beginnt weit vor dem Schuss, z.B. mit regelmäßigem Schießtraining oder der Wahl der richtigen Munition. Unterstützt wurde er durch den ebenfalls bestätigten Nachsucheführer Hartmut Frohnweiler, Förster im zum Forstamt Simmern gehörenden Staatswald Schlierscheid, in dem der praktische Teil stattfand. In sechs von den beiden Nachsucheführern sorgfältig vorbereiteten Szenarien wurden verschiedene Anschüsse präsentiert. Die Teilnehmer hatten Gelegenheit, sich dort im Finden und Lesen der Pirschzeichen zu üben, die Scherr ausführlich erklärte und deutete.

„Lassen Sie vermeintlich „sichere Vorbeischüsse“ kontrollieren“, so der eindringliche Appell Scherrs. Bei Drückjagden, so seine Erfahrung, wurde bei mindestens einem Viertel der Kontrollsuchen auf sogenannte „Fehlschüsse“, bei denen die Schützin oder der Schütze sicher waren, vorbei geschossen zu haben, ein Stück gefunden.